Meine Immunsuppressiva verstehen: Mycophenolat und Azathioprin

Nach einer Transplantation entwickelt der Körper des Empfängers eine Immunreaktion gegen das Transplantat, da dieser die neue Niere für einen  gefährlichen Eindringling hält. Immunsuppressive Medikamente sind notwendig, um einen Angriff auf das Transplantat vorzubeugen und es gesund zu halten.

Antimetabolite vermindern die Konzentration der weißen Blutkörperchen (die der Abwehr von Keimen dienen), der Blutplättchen (die wichtig für die Blutgerinnung sind) und vermindern die Anzahl der roten Blutkörperchen. Regelmäßige Bluttests sind also erforderlich, um den Spiegel im Blut zu überwachen, damit die Dosis ggf angepasst werden kann. 

Es gibt verschiedene nützliche Antimetaboliten, die nach einer Transplantation zum Einsatz kommen: 

 

  • Mycophenolsäure (Cellcept®, Myfortic®)

Mycophenolsäure (MMF) wird unter dem Namen Cellcept® oder Myfortic® vermarktet. 

Cellcept® ist zur oralen Anwendung in Form von Kapseln (250mg), Tabletten (500mg) und als Pulver erhältlich.

Myfortic® ist in Kapseln zu je 180 und 360 mg erhältlich.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Mycophenolsäure gehören Magen-Darm-Beschwerden, wie Bauchschmerzen und Durchfall. 

 

Für schwangere Frauen ist es nicht geeignet, da ein hohes Risiko für fetale Missbildungen und Fehlgeburten besteht. Beim Geschlechtsverkehr sollte also während der gesamten Behandlung verhütet werden. Besteht dennoch ein Wunsch einer Schwangerschaft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, sodass er Ihnen alternative Medikamente verschreiben kann.   

Mycophenolsäure sollte zweimal täglich (morgens und abends) eingenommen werden. Die Blutprone, können vor der morgendlichen Einnahme (als T0 bekannt), 30 Minuten später oder 2 Stunden danach  (T2) erfolgen.

 

  •  Azathioprin (Imurel®)

Dieses Molekül wird seit den 1960er Jahren verwendet und gehört zu den ältesten bekanntesten Immunsuppressiva.

Azathioprin ist in Tabletten zu 25 und 50 mg erhältlich. Die Tabletten sind nicht teilbar und müssen folglich ganz geschluckt werden.

 

Idealerweise werden die Tabletten während der Mahlzeit eingenommen, um Verdauungsbeschwerden vorzubeugen bzw. zu lindern.

Heute wird Azathioprin nur noch selten bei therapienaiven Patienten angewandt. Das Medikament stellt, etwa bei Schwangerschaftswunsch, eine gute Alternative zur Mycophenolsäure dar. Außerdem wird es bei bestimmten, durch Viren hervorgerufene, Infektionen eingesetzt.

Die gesamte Tagesdosis wird einmal täglich, am Abend eingenommen. 

 

Erinnern Sie sich…

… an den Namen Ihrer Tabletten, an die vorgeschriebene Dosis und an die festgelegte Uhrzeit